Hier nur eine kleine Auswahl der bisherigen Probleme:
1. Stitching funktioniert nicht richtig: Man kann in den Videos einen Versatz sehen. Das wäre normal bei Objekten in der Nähe der Kamera, aber man sieht es auch wenn man einen Selfie-Stick verwendet. Auch die Hand sieht immer etwas verkrüppelt aus, das ist bei der Insta360 nicht so. (Ich habe den Verdacht, dass das daran liegt, dass die GoPro MAX dicker ist!)
2. WIFI-Verbindung vom Smartphone zur Kamera funktioniert öfters nicht.
3. Ich habe gerade ein Video gemacht, danach hat der Touchscreen nicht mehr funktioniert und dann ist der Bildschirm ganz eingefroren. (Zum Glück kann man die Ein/Aus-Taste lange halten und muss nicht das Akku rausnehmen für ein Reset!) Ist seit dem nicht mehr passiert. Trotzdem gibt es aber so seltsame Effekte wie zb dass schwarze Frames in Videos eingefügt werden, dann gibt es Glitches wenn man mit dem Reframe Plugin am PC exportiert, manchmal stockt das Audio wenn man von der App exportiert usw...
4. das Abschalten der Kamera dauert manchmal sehr lange (bis zu 10 Sekunden)
5. die App zum Bearbeiten der Videos ist sehr basic (kein Tracking, nur Keyframes)
6. will man ein 360 Foto bearbeiten dh dir Kamera verändern ("overcapture") stürzt dir App am Iphone beim Speichern einfach ab (es gib immerhin einen VR Player für PC/Mac, mit dem man auch speichern kann)
7. wenn ich ein Foto/Video in der App anschaue aktiviert er immer das Gyroskop des Smartphones (verändern der Kamera durch bewegen des Handys), ich kann das abschalten aber er merkt sich das nicht, sehr nervig
8. die Windows-Software zum Bearbeiten der Videos ist völlig unbrauchbar. Wenn ich ein Video öffne, schreibt er nur "NaN" und das Bild ist schwarz (siehe Screenshot). Der Import hat am Anfang funktioniert und jetzt auch nicht mehr.
9. Wenn man die .360-Dateien (die eigentlich HEVC-Dateien sind) mit dem GoPro Max Exporter in Video-Dateien umwandelt, um sie in Schnittprogrammen wie Premiere Pro zu bearbeiten erzeugt der Exporter riesige Cinemform-Dateien. Die Optionen "H264" und HEVC sind ausgegraut (vgl. Screenshot). Diese Dateien füllen schnell die Festplatte.
10. Die Füßchen an der GoPro Max sind nicht ideal, um die Kamera gerade auf einem Selfie-Stick zu montieren, da die Adapter von GoPro Mount auf Kamera-Mount in der Regel leicht gebogen sind
11. Die Schutzkappen für die Linsen lassen sich nur sehr schwer wieder abmachen, am besten mit dem Fingernagel von oben. Bei Kälte ist das fast unmöglich und man bricht sich fast den Nagel ab!
So ist diese Kamera noch eher eine Katastrophe, mit so unfertiger Software sollte sie nicht verkauft werden! Wenn die Fehler nicht bald behoben werden, werde ich sie zurückschicken müssen. Außerdem ist die GoPro 8 m.E. als Action-Cam sowieso die bessere Wahl, siehe Punkte im PPS. Das wäre auch ein Grund. Die Ergebnisse können sich andererseits schon sehen lassen, deswegen gebe ich 3 Sterne. Meine Freundin will unbedingt, dass ich die Kamera behalte (sie hat ja nicht bezahlt hihihi).
PS.: Ich verwende die im Moment aktuellste Firmware 1.20
PPS.: Prinzipiell glaube ich schon, dass die GoPro MAX die im Moment beste 360 Kamera ist, aber keine ideale Action-Cam. Weil alle schreiben "beste Actioncam ever" usw.... Wohlgemerkt sind das Punkte, die ich schon vor dem Kauf wusste und akzeptiert würde, wenn es nicht so viele Fehlfunktionen gäbe. Dass sogar GoPro da keine Missverständnisse aufkommen lässt merkt man,
1. wenn man die Packung öffnet, dann springt einem sofort ein Zettel entgegen "Not for underwater use". Hätte ich sowieso nicht geplant, fand schon praktisch, dass sie zumindest Wasser aushält, solange man sie nicht zu lang untertaucht.
2. auf diesem Zettel steht auch, dass wenn man die durchsichtigen Schutzklappen anbringt diese als Lichtreflexe in den Videos sieht. Schon daher ist die Kamera nur sehr begrenzt als Action-Kamera zu gebrauchen, das sollte jedem klar sein. Wer will schon 500+ Euro einfach so opfern.
3. es gibt kein 4K, d.h. nur max. 1440p 4:3 und nur 60/50 Bilder pro Sekunde im Hero-Modus (NTSC bzw. PAL) und
4. nur max. 30/25 Bilder pro Sekunde im 360-Grad Modus (d.h. keine Zeitlupe im 360-Modus).
5. Auch die Bitrate ist stark begrenzt. Da ist die GoPro 8 bei weitem überlegen.
6. Wenn man in linear filmt (also ohne Fischauge) nimmt die Qualität naturgemäß ab, da es sich um einen digitalen Zoom handelt. Und da die Auflösung schon begrenzt ist, ist es besser man lässt das Bild möglichst weit.
7. für die GoPro 8 ist ein Media Mod mit diversen Anschlüssen geplant, das ist bei der MAX nicht möglich. Immerhin hat man vorne bereits einen Bildschirm.
Soviel noch dazu! Ich habe jetzt noch ein Review-Video gemacht, ihr könnte das gerne auch auf YouTube in 4K-Qualität sehen wenn ihr nach "schwammerl testet GoPro MAX" sucht.